Der neue Megatrend: Unsicherheit

Wer Abwechslung sucht, sollte sich besser nicht mit dem Thema Megatrends beschäftigen. Seit Jahren, wenn nicht Jahrzehnten, begegnen uns hier die ewig gleichen Bekannten. Doch nun haben Nachhaltigkeit, Digitalisierung & Co. einen neuen Nachbarn bekommen: die Unsicherheit! Was dieser neue Trend mit der Möbelindustrie zu tun hat, wird auf der interzum zu hören sein. Dort kuratiert Katrin de Louw erneut die Trendstage und hat wieder viele spannende Themen zusammengetragen. Dass Unsicherheit sich nun in die rühmliche Reihe der Megatrends einreihen darf, ist übrigens mit einem Blick auf die GOOSsip-Links des Aprils durchaus verständlich, denn der April macht, was er will – nicht nur mit dem Wetter, auch mit der Wirtschaft.

China: Top oder Flop?

Beispiel China: Aus dem Land der Mitte erreichten uns im vergangenen Monat ganz unterschiedliche Signale. Einerseits legte die weltweit zweitgrößte Volkswirtschaft nach den Lockerungen der Covid-Restriktionen einen überraschend guten Start hin. Andererseits hat Indien mit mehr als 1,4 Milliarden Menschen China als bevölkerungsreichste Nation der Welt abgelöst, was der Milliardennation zukünftig einige Schwierigkeiten bereiten könnte. Mit Blick auf Deutschland und dem neuen Megatrend Unsicherheit gab es noch eine interessante News. In der jüngeren Vergangenheit galt: Wer wachsen will, muss nach China schauen und dort Geschäfte aufbauen. Doch Unsicherheiten hinsichtlich der politischen Zukunft Chinas und auch dessen wirtschaftspolitische Ausrichtung machen Investitionen zunehmend komplizierter. Interessant in diesem Zusammenhang: So groß, wie immer wieder behauptet, ist die Abhängigkeit nicht. Gerade einmal 7 Prozent der deutschen Direktinvestitionen entfallen auf China. In Relation zu den 43 Prozent, die nach Großbritannien und in die EU-Länder fließen, sind das vielleicht nicht gerade Peanuts, aber auch nicht die Welt. Doch wo liegt dann die Zukunft für internationale Expansion?  

Wege aus der Unsicherheit im Einzelhandel

Michael Otto, aktuell Aufsichtsratsvorsitzender des Otto-Konzerns, den er selbst jahrelang geführt hat, weist in diesem Zusammenhang auf einen wichtigen Punkt hin: Eine hoher Exportquotenüberschuss bedeutet, dass es anderswo auf der Welt Defizite gibt. Für einen fairen internationalen Austausch sollte man das im Blick haben. Das heißt: Wer exportiert, muss importieren. Auch sonst hat der erfahrene Unternehmer im Videointerview Interessantes zu sagen. Zum deutschen Einzelhandel etwa. Erfolg könne heute nur noch haben, wer eine Omni-Channel-Präsenz aufbaue, also sowohl online als auch stationär erreichbar sei. Das deckt sich auch mit dem, was wir vom diesjährigen Inside Branchengipfel mitgenommen haben, wo noch ein wesentlicher Punkt hinzukam: ein interessantes, nicht austauschbares Angebot ist ebenfalls wichtig, um den Einzelhandel erneut stark zu machen. Wer das Einkaufserlebnis dazu noch zum Event macht, hat gute Chancen, dass die Kunden auch in seinen Laden kommen.

Dreidimensionale Möbelerfahrung

Die Vorteile des Onlinehandels sind schnell klar Der Preis und die schnelle und einfache Handhabung sind die relevantesten. Der Nachteil wiederum ist, dass man seine Wunschwaren nicht haptisch erleben kann. IKEA versucht diesem Manko nun mit 3D-Darstellungen seiner Möbel entgegenzuwirken. Mittels Augmented Reality können Schränke oder Sofas über die Kamerafunktion des Mobiltelefons in den eigenen vier Wänden betrachtet werden. Das Feature funktioniert mittlerweile recht gut, auch wenn die Möbel – jedenfalls in unserem Testlauf das grüne Sofa, das über unserer Agenturhündin Bonnie schwebt (siehe Foto) - nicht immer dort landen, wo sie hinsollen. Trotzdem: Der Schritt ist richtig, wie sicherlich auch auf der Trendstage der interzum zu hören sein wird. Die Leitmesse in Köln ist unser nächster großer Eintrag im Terminkalender. Ein spannender Termin, ist es doch unsere erste internationale Messe nach der Zwangspause. Wir sind gespannt auf die Impulse für eine neue Messelandschaft, freuen uns darauf, alte Bekannte wiederzutreffen, und eine starke deutsche Branche zu erleben! Und natürlich sind wir auch darauf gespannt, wie die Resonanz auf unseren jüngsten Firmenzuwachs ausfallen wird. Mit LEMAGO Consulting bieten wir nun auch strategische Beratungsleistungen für die Branche. Unsere Pressekonferenz dazu war ein guter Auftakt – und wir haben uns unglaublich über das Medienfeedback und die zahlreichen Veröffentlichungen gefreut. Nun werden wir in weiteren persönlichen Gesprächen sehen, was die Branche dazu sagt.

In diesem Sinne: Es bleibt spannend – und da Spannung ja der positive Bruder der Unsicherheit ist, schließt sich hier der Kreis!

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