Der Sommer ist da… und bringt hitzige Entwicklungen für den Möbelhandel mit sich

Auch wenn der Sommer im Norden gerade eine kleine Pause einlegt – er ist definitiv da. Und er bringt nicht nur Sonnenschein und laue Nächte mit sich, sondern auch handfeste Folgen für die Wirtschaft.

Spätestens mit Beginn der Ferien etwa werden die Innenstädte leerer und die Besucherfrequenz am POS sinkt. In diesem Jahr berichten allerdings viele Möbelhäuser, dass schon im Frühsommer erheblich weniger Menschen in die Läden kamen. Und das ist nicht die einzige Herausforderung, mit der sich Unternehmen aus der Möbel- und Einrichtungsbranche auseinandersetzen müssen. Die Sommerzeit ist nämlich auch die Zeit, in der die neuen Auszubildenden ihre Arbeit antreten. Falls sie gefunden wurden. Wer jetzt noch Azubis sucht, wird es schwer haben. Wenn nicht alle Stellen besetzt sind, können sich die Unternehmen immerhin damit trösten, dass sie nicht allein sind. Fakt ist, es gibt weniger Azubis als zu besetzende Stellen. Und weil der Fachkräftemangel ohnehin zunimmt, ist es nicht damit getan, Nachwuchs zu finden, er muss auch gefördert und gehalten werden. Dabei sind kleine Gesten wie das Eis am Sommertag förderlich. Noch wichtiger als diese kleinen Dankeschöns sind aber ehrliche Wertschätzung und Vertrauen.

Ungewöhnlich hoher Konsumeinbruch im Möbelhandel

Aktuell klagt ein Großteil der Möbelhäuser über einen Rückgang der Besucherfrequenz von bis zu 40 Prozent. Das berichtet die Welt, die in ihrem Artikel über mögliche Ursachen spekuliert. Interessant ist dabei, dass die Gründe weniger in der Inflation gesehen werden, sondern eher in der politischen Diskussion über die Heizungspläne und damit verbundene Unsicherheit für Verbraucher:innen. Bleibt abzuwarten, wie sich die Stimmung ändert, wenn das Gesetz final verabschiedet ist. Besonders prägnant: In dem starken Frequenzrückgang ist das Sommerloch, das zur Ferienzeit vor der Tür steht, noch nicht berücksichtigt. Der Handel muss sich also auf eine Durststrecke mit offenem Ende einstellen. Was in dem Artikel nicht erwähnt wird, aus unserer Sicht allerdings ebenfalls elementar für den langfristigen Erfolg der Möbelhäuser ist: Den Kopf in den Sand zu stecken, ist der falsche Weg, um den beschriebenen Problemen zu begegnen. Stattdessen sollten Unternehmen die Zeit nutzen und an durchdachten Marketingkonzepten arbeiten. Schließlich werden sich die Zeiten wieder bessern, und dann profitieren diejenigen, die sich konsequent als lokale Marke positioniert haben. Ratsam dafür sind Strategien, die eine gesunde Mischung zwischen Online-Präsenz und attraktiven Aktionen bzw. Mehrwerten am POS bieten. Der Tag der Küche oder Aktionen wie Deutschland kocht – regional und saisonal sind hier gelungene Beispiele.

TV ist nicht out und Außenwerbung kommt noch mehr im digitalen Zeitalter an

Wer gefunden werden will - nicht nur mit oder als Online-Shop, sondern auch als rein stationärer Handel - muss online präsent sein. Obwohl das Internet und die sozialen Medien eine immer größere Rolle spielen, bleibt das Fernsehen nach wie vor die wichtigste Quelle für Nachrichten und Informationen, schreibt die Süddeutsche Zeitung. Möbelunternehmen, die dies in ihrer Kommunikationsstrategie berücksichtigen und gezielte Werbekampagnen im TV schalten, liegen damit also definitiv nicht falsch. So bietet „Adressable TV“ heute die Möglichkeit, Werbung so lokal und zielgerichtet auszuspielen wie im Internet. Außenwerbung wiederum ist eine perfekte Möglichkeit, Kund:innen im direkten Umfeld von Ladengeschäften anzusprechen. Dabei muss es nicht mehr nur das klassische Plakat sein.  Die Anpassung von Außenwerbung an das 9:16 Zeitalter, also das Hochformat für mobile Geräte, eröffnet neue Wege, um potenzielle und vor allem jüngere Kundschaft anzusprechen und Aufmerksamkeit zu erzeugen.

Die Bedeutung von Nachwuchskräften für die Möbelbranche

Um den steigenden Anforderungen gerecht zu werden, benötigen Möbelunternehmen eines ganz sicher: qualifizierte und motivierte Nachwuchskräfte. Wichtig ist, dass diese jungen Talente die Möglichkeit haben, ihre Fähigkeiten weiterzuentwickeln und sich in einem dynamischen Umfeld zu entfalten. Die Unternehmen sollten also Ausbildungsprogramme anbieten, die auf die Bedürfnisse und Interessen der jungen Generation eingehen – um mit attraktiven Konditionen Nachwuchs anzuziehen und zu binden. Wie das gelingt, zeigt das Beispiel eines Möbelhändlers, der im Rahmen einer aktuellen Aktion seine Auszubildenden drei Tage lang die Verantwortung für seine Standorte übertrug. Unser Fazit des gelungenen Experiments: von Vertrauen und Wertschätzung profitieren alle Parteien.

Indem sich Möbelunternehmen den genannten Herausforderungen stellen und ihre Strategien entsprechend anpassen, können sie auch in Zukunft erfolgreich sein und den sich wandelnden Bedürfnissen ihrer Kunden gerecht werden. Nutzen wir alle den Sommer, um aufzutanken, zu reflektieren, neu zu denken und voller Zuversicht in die sich verändernden Zeiten zu gehen. Zukunft wird aus Mut gemacht. In diesem Sinne wünschen wir einen gelungenen Sommer!

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