Die Frage nach der Glaubwürdigkeit

Immer mehr Nachrichten verbreiten sich über das Internet – und bekannterweise nicht alle davon sind wahr: Schon länger gibt es Fake News, die auch ihren Einfluss darauf haben, dass klassische Medien in Frage gestellt werden. Haben Tageszeitungen & Co. wirklich an Glaubwürdigkeit verloren?

Schon gewusst? Dänemark ist ein Krisenstaat, an dem man sich kein Beispiel nehmen darf. Vor allem das kostenlose Bildungssystem ist das größte Übel in dem nordeuropäischen Staat. Glauben Sie nicht? Das ist gut – denn bei diesen Aussagen handelt es sich um Fake News. Genau diese gefälschten Nachrichten über Dänemark verbreitete der amerikanische Sender Fox Business Mitte August. Dabei stellt die Moderatorin auch die Frage, ob Amerika so wie Dänemark enden wollen würde. Was wollte sie damit bewirken? Fake News sollen Aufmerksamkeit erregen, politische Seite stärken, Menschen und Meinungen manipulieren und somit Gesellschaften spalten. Wie kann man darauf reagieren? In Bezug auf das Beispiel mit den gefälschten News, die der US-Sender Fox verbreitete, reagierte prompt der dänische Botschafter Lose – und zwar zeitgemäß per Twitter. Hier stellte er Daten ein, die die Aussagen der amerikanischen Moderatorin widerlegten. Mit dem Aufkommen der Fake News ging auch die Frage nach der Glaubwürdigkeit unserer klassischen Medien einher.

In seiner Kolumne behandelte Handelsblatt-Korrespondent Siebenhaar dieses Thema und beschreibt, dass das Infragestellen der Glaubwürdigkeit der klassischen Medien von Populisten eingesetzt wurde, um genau das zu bewirken: Tageszeitungen sollten ihre Glaubwürdigkeit verlieren, Fake News im Internet sollten diese gewinnen. Jedoch schildert der Journalist, dass Studien zeigen, dass dies nicht passiert ist: Deutschland glaube an klassische Medien und vor allem Print-Medien wie Tageszeitungen. Dahingegen hätten Online-Medien wie Twitter oder Facebook ein Glaubwürdigkeitsproblem. Zum einen bedeutet das, dass wir den Fake News, die von Populisten über soziale Medien verbreitetet werden, nicht einfach Glauben schenken und zum anderen zeigt es auch, dass trotz digitaler Wende und Internet Print-Medien immer noch ihre Berechtigung haben – dem stimmen wir zu.

Symbiose von Print- und Onlinemedium

Wenden wir uns von der politischen Betrachtung der Medien ab und hin zu einer Marketingperspektive: Wie man als Unternehmen an einem Medium festhalten kann, weil es eben noch nicht ersetzt wurde, zeigt Ikea. Otto stellt seinen berühmten Katalog zwar dieses Jahr ein, aber bei Ikea bleibt (fast) alles beim Alten. Pünktlich, wenn der Herbst vor der Tür steht, ist er da: der Ikea-Katalog. Dass auch die Schweden längst im digitalen Zeitalter angekommen sind, merkt man nicht nur an dem stetig wachsenden Online-Angebot, dem eigenen Unternehmensblog oder der Facebook-Seite, sondern auch am Katalog. Die Ausgabe 2019 steht für die perfekte Symbiose eines Offline- und Online-Mediums. W&V berichtete vergangene Woche, was den Möbelkatalog in diesem Jahr so besonders macht: „Der Katalog wird instagrammable.“ Damit ist gemeint, dass Ikea in seinem Katalog auf ein neues Bildkonzept setzt. Die Fotos sind detailreich, quadratisch oder im Hochformat. So können Ikea-Fans die Bilder aus der Produktschau direkt über das soziale Medium Instagram teilen, da sie sowohl vom Format als auch von der Bildsprache zum Medium passen: Ein perfektes Marketing-Konzept, das zeigt, wie Medien symbiotisch genutzt werden können.

Wir wünschen Ihnen eine glaubwürdige Woche!
Ihr Team von GOOS COMMUNICATION

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