Fake News besser verstehen – Tipps und Tricks für den richtigen Umgang

Das Internet ist eine feine Sache. Doch die Schattenseiten sollte man im Blick behalten. Dazu gehören auch Fake News, ein perfides Mittel, um Meinungen zu manipulieren. Fake News sind freilich schon älter als das Internet, vor allem durch Social-Media-Kanäle haben sie aber stark an Bedeutung gewonnen. Sie beeinflussen Wahlen, vergiften gesellschaftliche Diskurse, polarisieren. Welche Mechanismen es gibt und wie man Fake News erkennen kann, erläutern wir in einer Serie von drei Praxistipps und einem Add-on. In Teil 1 stellen wir vor, was Fake-News eigentlich sind. Und was nicht. Was versteht man unter Hybrid-Fälschun­gen und warum funktionieren diese so gut? Wie kann ich erkennen, ob das Bild zum dargestellten Sachverhalt passt oder nicht? Und welche Gefahren bieten Narrative? Auf geht’s zu Teil 1.

Was Fake News sind - und was nicht
Was Fake News sind - und was nicht / Quelle: www.stiftung-nv.de, www.mimikama.org

Was sind Fake News– und was nicht? Und was bezeichnet man als Hybrid-Fälschungen?

Das Chart der Stiftung Neue Verantwortung zeigt übersichtlich auf, was man heute als Fake News be­zeichnet und was nicht. Einen sehr interessanten Punkt möchten wir herausgreifen: Fake News in Form von Hybrid-Fälschungen. Gemeint sind damit Posts, bei denen Foto/Video und Text nicht zusammenpassen. Zielsetzung dabei ist, eine bestimmte Meinung/Gesinnung zu untermauern und zu verbreiten. Ein Beispiel: Man möchte eine Botschaft, die auf einer Demonstration im Mittelpunkt stand, in die Medien bringen und als relevant positionieren. Dafür bedient man sich der offiziellen Aussage der Polizei zur geschätzten Personenanzahl von beispielwiese 17.000 Personen. Mit dem Kommentar „Das sollen nur 17.000 Personen gewesen sein, setzt mein ein Foto der WM-Feierlichkeiten in Berlin, die mehrere Hundert­tausende Personen zeigen. Damit wird dem Leser suggeriert, dass es sich von staatlicher Seite um ein bewusstes Kleinhalten der Demonstration handelt, was im Bewusstsein der Leser dazu führt, die Botschaft als viel dominanter und wichtiger einzustufen.

Wie man mit der (Rückwärts)-Bilder­suche Fake-News entlarvt

Wie kann man dem entgegenwirken? Man kann recht einfach über die (Rückwärts) Bilder­suche mit dem Google-Chrome-Browser (Anleitung) bzw. Google Lens oder der Website Jandeex aus Russland herausfinden, wann das Bild das erste Mal und in welchem Zusammenhang veröffentlich wurde. Probieren Sie es ruhig mal aus, in dem Sie sich von einem Freund oder Arbeitskollegen ein Urlaubsfoto geben lassen – beispielsweise eine Aufnahme einer Küstenstadt vom Berg aus und natürlich ohne Ortsangabe. Verfolgen Sie das Foto mit den o.g. Plattformen oder anderen zurück und Sie werden erstaunt sein, wie schnell Sie mehrere Ergebnisse bekommen, die auf den wahren Ort schließen lassen.

> Learning: Fake-News mit der Rückwärts-Bildersuche entgegentreten und für Aufklärung sorgen.

Warum Narrative viel schlimmer sind als Falschmeldungen

Fake News sind an sich weniger das Problem, sie können eigentlich gut erkannt und widerlegt werden. Narrative sind die große Herausforderung. Kurz zur Definition: Bei einem Narrativ handelt es sich um eine sinn- und wertstiftende Erzählung. Sie erzählt keine historischen Fakten, sondern vermittelt ein bestimmtes Bild, das zum Beispiel eine Nation, eine Kulturgemeinde oder eine andere Art von Wertegemeinschaft miteinander teilt.

Bei Narrativen geht es hingegen nicht nur um den Inhalt selbst, sondern darum, wie etwas erzählt wird. Die Form der Darstellung ist entscheidend dafür, wie der erzählte Inhalt ver­standen wird und was er beim Zuhörer bewirkt. Es wird ganz oft mit Werten gespielt, die auch als Vehicle genutzt werden.

An dieser Stelle kommen wir auch wieder zum Thema Bilder und deren Wirkung. Die in Narrativen überlieferten Bilder vereinfachen die Glaubwürdigkeit der Botschaft. Das bedeutet, Inhalte werden selbst dann geglaubt, wenn der Fakt nicht stimmt, solange jedoch ein Narrativ glaub­würdig erscheint. Darüber hinaus scheinlegitimieren Fake-News Narrative häufig. Drastisches Beispiel: Es soll vermittelt werden. dass es ein akutes Problem mit osteuropäischen Mafiaorganisationen gibt, die in Deutschland die Organe von Kindern beschaffen. Da es solche Fotos nicht gibt, bedient man sich dem Klischee: Ein Foto mit zwei finster dreinblickenden Männern, die in einem LKW sitzen. Suggestiv wird der Eindruck erzeugt, dass in dem LKW die Kinder bzw. Organe zu finden sind. Ursprünglich stammt das Foto von einer Umzugsfirma, die damit ihre Dienste bildlich darstellt.

Indem sie sinnstiftend erzählt werden, gelangen auch extreme Narrative in die Mitte der Be­völkerung. Social Media hat sich als Trägermedium als geeignet erwiesen. Falsch­mel­dungen, Manipulationen und tendenziöse Darstellungen haben den Effekt der Verbreitung sogar noch verstärkt. Es wird deutlich: Um bestimmte Narrative zu „beweisen“, tauchen häufig Falschmeldungen auf.

Narrative beziehen sich oftmals alter Mythen und Erzählungen. Beispiel sind „David gegen Goliath“ oder der ewige Kampf „Gut gegen Böse“.

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