Gutes Gewissen und Fernreise – ein Paradox?

Manches will einfach nicht zusammenpassen. Pandemiebekämpfung und Mallorca-Urlaub zum Beispiel. Oder Flugreise und gutes Gewissen. Doch manchmal lassen sich diese vermeintlichen Paradoxien auflösen. Und gerade jetzt, in einer Zeit, in der die Menschen in vielen Bereichen out-of-the-box denken müssen, gibt es das Potenzial für Umdenken und Neuerfinden. Hoffen wir, dass es genutzt wird.

2103 Blogbeitrag Nachhaltigkeitskommunikation

Zwar ist das Leben in den vergangenen Monaten in vielen Bereichen wie gewohnt weitergegangen – in anderen jedoch fühlt es sich nach komplettem Stillstand an. Viele von uns sind beispielsweise selten so wenig gereist wie in der aktuellen, von Corona geprägten Zeit. Es erstaunt daher nicht, wenn Mobilitätsunternehmen wie die Deutsche Bahn oder die Lufthansa große Verluste zu beklagen haben. In Hinblick auf den Luftverkehr könnte die gegenwärtige Situation die Chance auf einen Neustart sein. Es ist unstrittig, dass die Umweltbilanz des Flugverkehrs ein echtes Problem ist. Andererseits wird das Flugzeug ein wichtiges Fortbewegungsmittel sowohl für private als auch geschäftliche Reisen bleiben. Warum also nicht innehalten und die Dinge anders machen? Es gibt nämlich durchaus Möglichkeiten, das Fliegen klimaverträglicher zu gestalten.

Auch in anderen Mobilitätssparten gibt es Beispiele, wie Innovationen Produkte umweltfreundlicher machen können. Selbst die Fahrradindustrie, die sich wohl eher selten dem Vorwurf fehlender Nachhaltigkeit ausgesetzt sieht, kann mit spannenden Neuigkeiten aufwarten: Mit Reifen aus Metall hat ein Zweirad noch weniger negativen Einfluss auf die Umwelt, da der Gummiabrieb entfällt – ganz zu schweigen davon, dass ein Großteil des Plastikmülls im Meer auf alte Reifen entfällt.

Nicht zuletzt verkündete auch die Deutsche Post milliardenschwere Investitionen, um noch klimafreundlicher agieren zu können. Das ist zu begrüßen – gerade in Zeiten, in denen die bei etwas bewusster lebenden Menschen mit schlechtem Gewissen verbundenen Online-Käufe sich kaum vermeiden lassen. Diese sollen künftig ihren Weg zu den Konsumenten noch häufiger in Elektroautos und mit alternativen Treibstoffen befüllten Flugzeugen finden.  

Nachhaltigkeitsaktivität auch kommunizieren

Das Streben nach einer klimafreundlicheren Produktions- und Wirtschaftsweise gehört mittlerweile (zum Glück) zum guten Ton – in dem auch Unternehmen der Möbel- und Einrichtungsbranche gerne von sich reden möchten. Laufend erscheinen neue Unternehmensmeldungen von noch nachhaltigeren Produktionsweisen, wie beispielsweise von Kröning. Und aus der Kommunikationssicht lässt sich dazu nur sagen: Richtig so!

Wenn wir uns im Bereich von Umweltschutz, Nachhaltigkeit, Klimafreundlichkeit und Generationenverträglichkeit bewegen, werden ungewöhnlich hohe Maßstäbe angelegt. Jeder neue Meilenstein wird auf die Waagschale gelegt und im Zweifelsfall als noch nicht „gut genug“ abgestraft. Der Grat zwischen „echter“ und „geschönter“ Nachhaltigkeit – letztere trägt auch den Spitznamen Green Washing – scheint oft schmal. Und das wirkt sich mitunter fatal auf die Selbstwahrnehmung von Unternehmen aus. Der Eindruck, der zum Teil entsteht: Wir machen es ja noch nicht ganz richtig, dann müssen wir auch nicht darüber reden. Dabei gibt es nur eine Gruppe von Unternehmen, die in diesem Kontext wirklich besser schweigen sollte: jene, die sich nicht auf den Weg begeben.

Brancheninitiativen wie beispielsweise der Grüne Griff unterstützen Unternehmen dabei, das Thema Nachhaltigkeit gezielt in den Fokus zu rücken und vor allem helfen sie dabei, eine starke Nachhaltigkeitskommunikation umzusetzen. Es geht um eine sinnvolle Verknüpfung aus wirtschaftlichen Interessen und dem Bestreben, das Richtige zu tun. Wir leben in einer Zeit, in der Konsumenten die Herkunft und Produktionsweise von Konsumgütern zunehmend wichtiger wird – und dafür zahlen sie mitunter auch gerne etwas mehr. Es ist daher eine smarte Strategie, die eigenen Bestrebungen hier so deutlich wie möglich zu machen. Tun Sie Gutes und reden Sie darüber!

In diesem Sinne wünschen wir Ihnen einen guten Start in den April!

Ihr Team von GOOS COMMUNICATION

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