imm cologne Trends 2020: Drinnen wie draußen

Die imm cologne ist das erste Trendbarometer des Möbeljahres. Und in diesem Jahr stand das Barometer auf „hoch“. Und zwar nicht nur, weil die Koelnmesse neue Rekorde hinsichtlich Besucherzahlen und Internationalität verzeichnete, sondern auch, weil der Wohnraum sich nach außen verlagert: Draußen ist das neue Drinnen – zumindest dann, wenn die Temperaturen mitspielen.

Mit den Zeitrechnungen ist es so eine Sache. Für die meisten Menschen beginnt das neue Jahr mit der ersten Minute des 1. Januars. In China hingegen startet es mit einem Neumond ab dem 21. Januar. Und für die Möbel- und Einrichtungsbranche? Da gibt die imm cologne den Startschuss für das neue Möbeljahr. Und 2020 begann wieder mit einigen Rekorden: In diesem Jahr zählten die Messeverantwortlichen circa 128.000 Besucher, davon 82.000 Fachbesucher, von denen wiederum rund 50 Prozent aus dem Ausland kamen. Die Messe selbst beschrieb die Atmosphäre als „gekennzeichnet durch Business, Networking und die Suche nach Trends“. Und gerade letzteres zog auch die Online-Händler nach Köln: Dieses Jahr wurden Branchengrößen wie Amazon, die Otto Group und Wayfair gesichtet.

Die imm cologne legte den Fokus der Messe erstmals auf zwei Themenwelten: Während Pure das ganze Spektrum der angesagtesten Designmarken zeigte, stand Home für das neue Zuhause, für Einrichtungslösungen mit Lifestyle-Charakter. Das Ziel der Messeorganisatoren: mehr Übersichtlichkeit und eine bessere Orientierung der Besucher. Und beides, also Übersicht und Orientierung, sollte es natürlich auch hinsichtlich der aktuellen Trends geben.

Selbstverständlich waren erneut die „heißen“ Themen Smart Living und Nachhaltigkeit präsent. Und zwar auch ganz praktisch. Die Messe selbst versuchte, den Abfall zu reduzieren, achtete auf Recycling und schränkte den Verbrauch von Papier und Pappe mittels elektronischen Tickets ein. Die Aussteller wiederum setzten auf Produkte mit einer längeren Lebensdauer und beispielsweise Solarenergie im Bereich Smart Home. Laut Koelnmesse-Sprecher Markus Majerus wünschen sich die Menschen neben einer perfekt digitalisierten Welt wieder verstärkt ein Leben in und mit der Natur. Da vielen Menschen dies aufgrund von mangelnder Zeit nicht mehr möglich sei, würden sie sich die Natur nun ins Haus holen. Gerade bei Städtern werde das Bedürfnis zu einer naturnahen Umgebung immer stärker.

Die Erweiterung des Wohnraums nach außen

Auf diese Thematik geht auch das visionäre Wohnkonzept von MUT Design für „Das Haus 2020“ auf der imm cologne ein. Hier wird das Innere des Hauses nach außen gekehrt und erinnert so an einen Pavillon. Dieser zeigt das Verschwimmen der Grenzen von Innen- und Außenraum und öffnet das Wohnen hin zur Natur, zur Wohngemeinschaft und sogar darüber hinaus. Es ist minimalistisch möbliert und nach allen Seiten geöffnet. „Das Haus 2020“ vereint Architektur und Natur sowie Rückzugsmöglichkeit und Gemeinschaftsleben. Mit dem Namen „A la Fresca“ – was so viel bedeutet wie „raus in die Frische vor der Tür“ – gehen die Designer auf die spanische Kultur ein. Sie erinnern an das abendliche Zusammensitzen von Nachbarn und Freunden in den Straßen und auf den Plätzen der spanischen Dörfer, das aufgrund der Hitze tagsüber erst in den etwas kühleren Abendstunden stattfindet. Neben „A la Fresca“ zeigten auch weitere Aussteller auf der imm cologne Möbel, die sowohl für drinnen als auch für draußen geeignet sind: Dank spezieller Stoffe und Materialien können ihnen Regen und UV-Strahlen nichts anhaben. Das Unternehmen Nanimarquina beispielsweise verbindet die beiden Trends „Nachhaltigkeit“ und „Outdoor Living“ miteinander. Der Teppich "Silhouette" des Designers Jaime Hayon ist für den In- und Outdoor Bereich entworfen und mit einer nachhaltigen Technik hergestellt.

Um noch einmal auf die Onlinehändler zurück zu kommen: Nicht nur das klassische Möbelhaus, sondern der gesamte Einzelhandel muss sich mit der Konkurrenz aus dem Internet auseinandersetzen. Da ist eine Entwicklung der letzten Zeit spannend, nämlich das Herauskommen der Onliner in die Echt-Welt: Auch für Online-Marktplätze ist es wichtig, physisch anwesend zu sein, um die Bedürfnisse der Kunden zu verstehen und die Produkte haptisch zu erleben. Darauf zielt auch Amazon in Zukunft verstärkt ab. Der Online-Riese denkt aktuell über den Einstieg in den stationären Handel in Deutschland nach – denn auch Amazon weiß, dass seine Kunden gerne mal offline einkaufen und Vielfalt zu schätzen wissen. In den USA hat Amazon bereits den kassenlosen Supermarkt „Amazon Go“ eröffnet. In Deutschland gab es bisher lediglich temporäre Pop-up-Stores. Dass sich das ändern könnte, ist spannend. Denn dann wird man sehen, was die Amazonisten auf der imm cologne gelernt haben und wie sie ihrerseits mit der Konkurrenz aus dem Internet umgehen.

Wir wünschen Ihnen einen schönen Februar, ob drinnen oder draußen!  

Ihr Team von GOOS COMMUNICATION

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