Stillstand ist keine Option: Mehr Selbstbewusstsein, mehr Innovationsdenken, mehr Branchenzusammenhalt

Es ist mittlerweile eine weitverbreitete Erkenntnis, dass die deutsche Industrie aktuell vor zahlreichen Herausforderungen steht, die sich durch verschiedene Branchen ziehen. Angesichts dieser anspruchsvollen Marktbedingungen ist es umso wichtiger, innovative Produktlösungen und strategische Ansätze zu entwickeln, um Unternehmen nachhaltig in die Zukunft zu führen.

In vielerlei Hinsicht ist – oder sollten wir mit Blick auf die Berichterstattung eher sagen „war“ – die deutsche Automobilindustrie Vorbild und Trendgeber für viele andere Branchen. Derzeit befindet sie sich allerdings in einem extremen Umbruch. Und insbesondere neue Marktteilnehmer machen den alteingesessenen Automarken das Leben schwer. Anfang September wurden die Neuheiten auf der IAA vorstellt – und der Tagesspiegel brachte es mit einer prägnanten Headline auf den Punkt: Chinesisches Selbstbewusstsein trifft auf deutsche Verzagtheit. Doch woran liegt es, dass die deutschen Hersteller stehenbleiben zu scheinen, während China neue Wege beschreitet und wie lange wird es noch dauern, bis deutsche Automarken im Ranking nach unten rutschen? Oder positiv gefragt: Was muss passieren, damit die deutsche Automobilindustrie zu alter Stärke zurückfindet?

Positiv war interessanterweise die Stimmung auf den Herbstmessen in Ostwestfalen – egal ob im Möbel- oder Küchenbereich. Wir waren selbst vor Ort, haben mit vielen Marktteilnehmern gesprochen und einen Gap zu der häufig doch negativen Nachrichtenlage erfahren. De facto ist es so, dass die deutsche Wirtschaft insgesamt um 0,5 Prozent schrumpfen soll und vor allem, dass immer mehr geplante Bauvorhaben aufgrund gestiegener Kosten storniert werden, wie das manager magazin schreibt. Und keine neuen Wohnungen bedeutet eben auch keine neue Einrichtung. Das hat aber viele Marktteilnehmer weniger beunruhigt; weder auf Industrie- noch auf Handelsseite.

Doch am Ende ist es nicht von der Hand zu weisen, dass Hersteller mit gestiegenen Rohstoff- und Energiepreisen zu kämpfen haben, während die KäuferInnen weniger ausgeben können oder wollen. Ein Artikel in der Zeit zeigt auf, dass der steigenden Preisdruck gekoppelt an die getrübte Konsumstimmung im Handel deutlich zu spüren ist – und Handel heißt in diesem Fall Ikea. Das Unternehmen gibt den Preisdruck an seine Lieferanten weiter – und trennt sich auch von Zulieferern, wenn die Verhandlungen nicht zum gewünschten Ergebnis führen.

Vor diesem Hintergrund ist es auch nicht sonderlich verwunderlich, dass die ganz großen Sprünge und Innovationen bei Neuerungen - wie im Bereich der Nachhaltigkeit – ausbleiben. Was das Thema betrifft, haben wir auf den Herbstmessen zwar vereinzelt schöne Lösungen gesehen, aber das ganz große Umdenken und Umgestalten bleibt noch aus. Denn neue Materialien oder Technologien einzusetzen, bedeutet auch zu investieren. In neue Produktdesigns aber auch Änderungen in der Produktion und Vermarktung. Und das eben vor einem immer härter werdenden Umfeld, in dem das Klima rauer wird und der Preis am Ende die Innovation schlägt.

 

Jedes einzelne Unternehmen stellt sich sicher vor diesem Hintergrund aktuell die Frage, wie eine zukunftsfähige Strategie ausschauen kann. Muss man in diesen schweren Zeiten mehr zusammenhalten, mehr vereinfachen – an einem Strang ziehen? Ein Vorstoß in diese Richtung wurde mit Plan2Order vom Einkaufsverband MHK gemacht. Eine digitale Prozessoptimierung, die es allen teilnehmenden Branchenunternehmen erstmals ermöglicht, den Bestellprozess über einen einzigen Informationskanal und standardisierten Datenaustausch zu organisieren.

Grundsätzlich eine gute Idee. Nun wird es allerdings spannend, wie die daraus resultierenden Befürchtungen – um nur mal Datensicherheit, Transparenz, Neutralität oder Kosten zu nennen – aus dem Weg geräumt werden können.

In herausfordernden Zeiten zusammenrücken und gemeinsam etwas Besseres erschaffen – das ist auch ein Thema der großen Vermarkter. Im Gespräch ist, dass fünf Qualitätsmedien unter einem gemeinsamen Dach eine schlagkräftige Allianz ihrer Print- und Digitalangebote bilden - eine Quality Alliance ganz neuer Art. Damit wären brandsafe Umfelder möglich, die in Zeiten von Fake News immer mehr nachgefragt werden.

Der Zusammenhalt von Branchen kann also eine gute Grundlage bieten, um gemeinsam Größeres zu erreichen. Gleichzeitig sind solche Phasen des Umbruchs – egal, wie stark die Player zusammenhalten – auch Zeiten, in denen sich die Karten neu mischen und sich damit die Chance bietet, Marktanteile zu gewinnen. Die aktuellen Herausforderungen sollten also genutzt werden, um sich auf bessere Zeiten vorzubereiten. Denn Fakt ist, das Leben ist Veränderung und Weiterentwicklung und wir können uns nicht NICHT verändern. Das gilt für Menschen als auch Unternehmen gleichermaßen.

Genau auf diese Veränderung haben wir uns spezialisiert. Mit LEMAGO Consulting bieten wir Ihnen Beratung und Coaching an, um Sie in der Veränderung Ihres Unternehmens und/oder sich selbst bestmöglich unterstützen. Gleiches gilt, wenn Sie bereits im Umbruch sind und bei der Kommunikation Unterstützung brauchen. Auch hier können wir Sie zielgerichtet begleiten. Stillstand ist jedenfalls keine Option.

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