Wo Künstliche Intelligenz in der Kommunikation helfen kann – und wo nicht

Kaum verwunderlich: Auch im November hat das Thema Künstliche Intelligenz den GOOSsip bestimmt. Ob in der Altenpflege oder der Möbelproduktion – der Algorithmus soll’s richten. Und tatsächlich steckt in den diversen KI-basierten Anwendungen ein riesiges Potenzial. Wir haben uns angeschaut, was die KI in der Kommunikation leisten kann.

Jedes achte Unternehmen in Deutschland nutzt bereits KI. Diese beeindruckende Zahl lieferte das Statistische Bundesamt, das auch gleich noch abfragte, in welchen Bereichen KI vorrangig eingesetzt wird. Bei den Antworten auf diese Frage zeigt sich, wie vielseitig der Algorithmus in kurzer Zeit geworden ist. Vom Controlling über IT-Sicherheit und Produktionsprozesse bis hin zur Managementorganisation reicht die Palette. Am häufigsten wird die Technologie jedoch zur Spracherkennung, zur Hilfe bei der Entscheidungsfindung und bei der Textanalyse eingesetzt. Dass KI die Arbeitswelt verändern wird, ist klar. In der Einrichtungsbranche hat sie schon die ein oder andere Aufgabe gefunden – und wird sicherlich noch mehr finden. Ein Prozess, den unsere Schwesterfirma The Wild Goose mit dem ersten Interior KI Summit beschleunigen möchte, wo wiederum als ein Teilaspekt auch der Einsatz von KI-Tools in der Kommunikation, konkret Marketing und Design, Thema sein wird. Und hier wird’s interessant: Wie nämlich kann KI genutzt werden, um die Kommunikation im Unternehmen zu verbessern?

ChatGPT: Large Language Model sorgt für beeindruckende Ergebnisse

Kommunikation ist ein weites Feld. Es gibt Bereiche, in denen KI schon heute ganze Arbeit leistet. In der Bildbearbeitung zum Beispiel. Wenn früher ein Geschäftsführer aus dem Unternehmen ausschied, verbrachte die Grafikabteilung viel Zeit damit, ihn aus Fotos zu retuschieren (teuer) oder neue Shootings zu organisieren (noch teurer). Heute geht das dank KI auf Knopfdruck. Das Gleiche gilt für die Erstellung von Grafiken, Tabellen oder Videos – für vieles, was früher mühsam von Menschenhand vorgenommen wurde. Was aber ist mit Text und Konzept? In diesen Bereichen wird ChatGPT momentan als die eierlegende Wollmilchsau gehandelt. Nicht ganz zu Unrecht, denn die Anwendung liefert immer wieder beeindruckende Resultate. ChatGPT wurde vom Unternehmen Open AI entwickelt, wo es in den letzten Wochen ein nicht minder beeindruckendes Hin und Her in der Vorstandsetage gab. Wie ChatGPT bis in die letzten Verästelungen hinein funktioniert, ist nicht bekannt. Wohl bekannt ist aber, dass es auf einem Large Language Model (LLM) basiert. Das bedeutet, grob vereinfacht, dass der Algorithmus mit unvorstellbar großen Textmengen gefüttert wurde und in der Lage ist, diese Textmengen zu „analysieren“, also Wahrscheinlichkeiten auszurechen, welches Wort in welchem Kontext wahrscheinlich passen wird. Die Resultate sind beeindruckend. Grammatik beherrscht die Software besser als die meisten Menschen, inhaltlich ist es auf den ersten Blick oft kaum mehr möglich zu unterscheiden, ob der Text von Mensch oder Maschine stammt. Und seit einem Update ist der Wissensstand von ChatGPT sogar im April 2023 angekommen.

LLMs im Content Marketing

ChatGPT ist also erst einmal beeindruckend. Wer die Anwendung professionell nutzen möchte, sollte allerdings auch ihre Grenzen kennen. Wenn über Content Marketing gesprochen wird, sind Marketinginstrumente gemeint, die die Kundschaft eher über Umwege zum Kauf eines Produktes oder einer Dienstleistung bringen soll. Content in diesem Zusammenhang stellt den Inhalt vor das Produkt. Die Menschen sollen sich freiwillig und gerne mit diesen Zusammenhängen auseinandersetzen. Das bedeutet für den Content, dass er unterhaltsam, informativ oder unterhaltsam und informativ sein sollte. Um das zu erreichen, kann auch ChatGPT genutzt werden. Dabei ist allerdings Vorsicht angesagt: Manche Dinge kann die Software nämlich gut, andere nicht so gut. Wer einen humorvollen Text haben möchte, muss sich zum Beispiel auf wenig prickelnde Ergebnisse einstellen. Auch im Verständnis von Kontext, in emotionaler Intelligenz, in der Gewichtung von Fakten oder im Umgang mit ungewöhnlichen Szenarien hat ChatGPT noch einiges an Nachholbedarf (und das wird wohl auch über Wahrscheinlichkeit allein nicht zu erreichen sein). Einen Fachartikel oder einen Beitrag im Magazin-Stil sollte man also besser nicht allein ChatGPT überlassen.

ChatGPT richtig eingesetzt

Natürlich kann ChatGPT auch für anspruchsvollere Inhalte genutzt werden. Dabei muss nur die Grundregel bei der Fütterung der Software – das sogenannte Prompten - berücksichtigt werden: Wie man in den Wald hineinruft, so schallt es auch heraus. Oder wie man in der Branche schon seit den frühen Tagen des Computers sagt: Shit in, Shit out. Wenn die Inhalte, mit der ich die Maschine fütterte, schlecht sind, ist das, was herauskommt, ebenfalls mies. Es geht also darum, dass die Briefings für ChatGPT so umfangreich, präzise und zielgerichtet sind, dass die Ergebnisse es auch sind. Und dabei wird man schnell merken, dass der Aufwand für bestimmten Content zu hoch ist, während er bei anderen Themen eine deutliche Zeitersparnis bringt. Ein Artikel über spezielle Themen oder über zukunftsgerichtete Inhalte wie Trends gehören in die erste Gruppe. Fertige Artikel zu diesem Thema zusammenzufassen, ist dann aber wieder sehr gut möglich. Ebenso wie nicht-literarische Übersetzungen, Inhaltszusammenfassungen, Rechtschreibkorrekturen, Datenauswertungen oder die Vereinfachung komplexer Inhalte. Auch als Wörterbuch, Synonymfinder und Ideengeber ist ChatGPT ein kompetenter Partner.

Um auf die Statistik vom Anfang zurückzukommen: Von den 88 Prozent der Unternehmen, die KI bislang nicht nutzen, schätzen 22 Prozent „den Einsatz von künstlicher Intelligenz in ihrem Unternehmen als nicht sinnvoll ein“. Wir lehnen uns hier einmal aus dem Fenster und sagen, dass 22 Prozent von 88 Prozent der Unternehmen das Thema falsch einschätzen. KI wird in jedem Unternehmen über kurz oder lang seine Anwendung finden – und man sollte davor nicht den Kopf in den Sand stecken, sondern sich aktiv über die Möglichkeiten informieren. Der Interior-KI-Summit ist eine Möglichkeit dafür. Ein persönliches Gespräch mit uns ist es auch!

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