Zwischen Messen und Handel: Umschwung in der Branche

Der September ist vorbei – und damit auch unser Messemonat schlechthin. Wir waren wieder fleißig on Tour und haben die IFA und die Küchenmeile A30 besucht, wo wir inspirierende Ausstellungen und Vorträge gesehen haben und viele Denkansätze mit zurück in den regnerischen Norden nehmen konnten. Aber nicht nur die Messen, sondern auch die Nachrichten der vergangenen Wochen haben uns zum Nachdenken angeregt.

Messezeit bedeutet für uns natürlich unzählige Termine, viel Reisen und manchmal auch wenig Schlaf, doch wie jedes Jahr konnten wir die Zeit voll ausnutzen. Wir besuchten unsere Kunden Haier, KüchenTreff, Lechner, Rehau, Sachsenküchen, Schock und V-Zug und konnten so viele alte und neue Gesichter (wieder)sehen. Wir haben zahlreiche gute und interessante Gespräche geführt, neue Ideen und Denkansätze gesammelt, Kontakte geknüpft und zwischendurch war dann noch genug Zeit für Currywurst und Pommes. Auch wenn das Wetter nicht ganz so strahlend sonnig und warm war wie die letzten Jahre, hat sich die Stimmung davon nicht eintrüben lassen. Den krönenden Abschluss für die erfolgreichen Messetage bildete die GRASS Guided Press Tour 2022, bei der wir mit einer Gruppe von Journalistinnen und Journalisten die Aussteller Siematic, Sachsenküchen, Leicht, Häcker Küchen, Rotpunkt und Störmer besucht und ihre Interpretation der „Playful Diversity“ kennengelernt haben.

Endlich wieder unterwegs – diese Aussage haben wir die letzten Monate öfter getroffen, denn auch wenn Krisenzeiten wie die Pandemie gezeigt haben, dass dank Internet Online-Veranstaltungen durchaus möglich sind, fehlt ein wichtiger Bestandteil: der persönliche Kontakt. Selbstverständlich kann Networking auch über Videokonferenzen abgehalten werden, aber der Kaffee zwischendurch, das Bier zum Feierabend oder der kurze, informelle – nicht auf die Arbeit bezogene – Plausch zwischen den Messeständen lässt sich eben nicht ersetzen.Wenn jedoch alles andere über das Internet verfügbar ist, welchen Stellenwert nehmen Messen dann noch ein? Mit dieser Frage beschäftigt sich derzeit auch die imm cologne, und es steht fest, dass eine Messe mehr sein muss als eine Plattform für Produktneuheiten und Trends. Statt Betrieben der Imagepflege wird der Blick in Richtung Innovation und Originalität gerichtet – und dabei nicht die Bedürfnisse der Besuchenden außer Acht gelassen. Input, der über den Tellerrand hinausschauen lässt, inspiriert und zur Diskussion anregt, ist, was wir uns für die Messen im kommenden Jahr wünschen, und wir sind gespannt, wie die Veranstalter das „New Normal“ interpretieren.

Apropos New Normal: Der Umschwung betrifft nicht nur die Messen der Möbel- und Einrichtungsbranche, auch das Einkaufserlebnis befindet sich im Wandel. Shoppingerlebnisse und Socializing sind laut CE Markt die interessantesten Möglichkeiten des Metaversums, und besonders in Amerika gewinnt das Metaverse immer mehr an Bedeutung. Bleibt für uns nur abzuwarten, wann die neue Shopping-Realität sich auch bei uns durchsetzt und welche Auswirkungen das für den stationären Handel haben wird, denn auch dort findet derzeit ein Umdenken statt. Wie die FAZ berichtet, sollen Möbelhäuser montags geschlossen bleiben, zumindest für die uns bevorstehende dunkle Jahreszeit. Was das für den Handel zu bedeuten hat, bleibt abzuwarten, insbesondere hinsichtlich der sich häufenden Insolvenzmeldungen verschiedener alteingesessener Konzerne, die nach eigenen Angaben auf den hohen Energie- und Rohstoffpreisen und dem Einbruch bei den Verkaufszahlen beruhen.

Alles in allem war der September ein aufregender Monat mit vielen neuen Erkenntnissen, spannenden Nachrichten und der Beweis, dass wir uns mitten im Umbruch und Umdenken befinden. Wir sind gespannt, was uns im Oktober erwartet und wünschen bis dahin einen sonnigen Herbstanfang!

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