Zwischen Pessimismus und Hoffnung

GOOS COMMUNICATION Blog Beitrag April 2024

Wirtschaftlich gesehen, hat Deutschland gerade einige Hürden zu nehmen. Die Wirtschaft schrumpft, und einige Entscheider sehen die Bedeutung des Standorts Deutschland schwin­den. Andererseits ist Deutschland aufgrund der Schwäche Japans wieder die drittstärkste Volkswirtschaft der Welt, also immer noch einer der Big Player auf den internationalen Märkten. Ist man hierzulande einfach zu pessimistisch oder befindet sich das Land wirklich in einer Abwärtsspirale?

Deutschland gilt nicht nur als das Land der Dichter und Denker, sondern auch als ein Wirt­schaftsstandort, in der Innovation und Produktion auf höchstem Niveau zuhause sind. Nicht umsonst ist das Gütesiegel „Made in Germany“ weltweit bekannt und angesehen. Das alles schützt die deutsche Wirtschaft aber nicht davor, dass sie sich von den multiplen Krisen der letzten Jahre nur mühsam und vor allem langsamer als die Nachbarn erholt. Gerade wurde die Wachstumsprognose für Deutschland wieder drastisch nach unten korrigiert. Und auch in der Möbel- und Einrichtungsbranche herrscht Katerstimmung: Zu einem Presseevent im Schwarzwald zeichnete der Hauptgeschäftsführer des Verbands der Deutschen Möbelindus­trie, Jan Kurth, ein Stimmungsbild. Bereits 2023 gab es einen Umsatzrückgang von 4,3 Pro­zent. Besonders betroffen sind Bereiche wie Küchen und Polstermöbel, die stark mit dem Bauwesen verbunden sind. Zurückzuführen sei dies in erster Linie auf die Unsicherheit der Verbraucher, die wiederum durch Inflation und politische Ereignisse bedingt sei. Die Unter­nehmen setzen verstärkt auf Kurzarbeit, um ihre Fachkräfte zu halten, während sie sich auf eine mögliche Seitwärtsbewegung des Umsatzes und eine leichte Reduktion der Mengen für 2024 einstellen. Alles in allem herrschte aber immer noch ein vorsichtiger Optimismus.

Investition macht erfolgreich

Während Küche & Co. nur langsam wieder in Gang kommen, gibt es hier und da in Deutsch­land auch Musterbeispiele für krisenresistente Unternehmen. Der Mikroskop-Hersteller Zeiss aus Baden-Württemberg ist so eines. Mit über 43.000 Mitarbeitern und einem Umsatz von über zehn Milliarden Euro im letzten Geschäftsjahr ist Zeiss ein weltweit führender Konzern in der optischen Industrie. Diesen Erfolg verdankt Zeiss mehreren Faktoren: Das Unternehmen gehört zu 100 Prozent der Karl Zeiss Stiftung, was langfristige Investitionen ermöglicht, und gleichzeitig Transparenz erfordert. Vor allem die Leidenschaft für Innovation ist es aber, die Zeiss besonders macht: 15 Prozent des Umsatzes fließen jedes Jahr in Forschung und Entwicklung. Das ist etwa das Dreifache dessen, was das durchschnittliche deutsche Unternehmen jährlich in diesen Bereich investiert.

Gesellschaftliches Engagement für den Unternehmenserfolg?

Investitionen in Innovation ist also eine Erfolgszutat. Ist das Bekenntnis zu gesellschaftlichen Werten ebenfalls eine? Der Würth-Konzern hat 2023 mit einem Betriebsergebnis von 1,4 Milliarden Euro (vor Steuern und nach vorläufigen Zahlen) das zweitbeste Ergebnis in der Unternehmensgeschichte hingelegt. Mit einem sehr untypischen, weil politischem Brief hat sich nun der Schraubenmilliardär Reinhold Würth an seine Mitarbeiter gewendet und ein Bekenntnis zu den demokratischen Werten abgegeben. Sinngemäß ließe sich der Inhalt vielleicht so zusammenfassen: Die Situation sei längst nicht so gravierend, dass man seine demokratischen Grundrechte aufs Spiel setzen müsse. Der Brief, der medial viel Aufmerk­samkeit erfahren hat, bricht mit der Maxime des Konzerns, sich nicht zum politischen Ge­schehen zu äußern – auf die Zahlen der Vergangenheit hat er also keinen Einfluss. Insofern ist er keine Antwort auf die eingängliche Fragestellung. Dass aber gesellschaftliche Themen stärker in den Fokus unternehmerischen Handelns rücken, ist nicht von der Hand zu weisen. Und auch nicht, dass sie Folgen für den wirtschaftlichen Erfolg haben können: Menschen suchen sich zum Beispiel ihre Arbeitgeber heute stärker danach aus, ob sie deren Unter­nehmenspolitik teilen. Zum Beispiel in Hinblick auf Nachhaltigkeit, die wiederum auch für den Kaufentscheid auf Kundenseite eine Rolle spielt. Gleichzeitig hat jede politische Positi­onierung auch ihre Kehrseite: Kunden oder Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer, die anders denken, werden sich gegebenenfalls für ein anderes Unternehmen entscheiden. Insofern sollte jede offizielle Äußerung gut überlegt sein.

Mit Selbstbewusstsein die Herausforderungen der Zeit annehmen

Um noch einmal auf den Würth-Brief zurückzukommen. Sein sehr persönliches Plädoyer für die Demokratie könnte vielleicht auch dabei helfen, das Selbstvertrauen der Wirtschafts­akteure zu stärken. Wenn Reinhold Würth sagt, dass die Lage in Deutschland grundsätzlich recht gut sei, ist das im internationalen Vergleich sicherlich nicht falsch. Schließlich ist Deutschland (wenn auch aufgrund der japanischen Konjunkturschwäche) die drittgrößte Volkswirtschaft. Es gibt ein starkes mittelständisches Fundament, eine (mit Abstrichen) funktionierende Infrastruktur – und als Innovationsstandort braucht sich Deutschland eben­falls nicht zu verstecken. Sicher ist dennoch: Angesichts der wirtschaftlichen Herausfor­derungen, denen sich Deutschland und vor allem die Möbelindustrie gegenübersieht, ist es entscheidend, nicht den Mut zu verlieren und proaktiv zu bleiben. Gerade in schwierigen Zeiten sollten Unternehmen nicht zögern, in ihre Zukunft zu investieren. Dabei spielen neben Innovation auch Kommunikation und Marketing eine wichtige Rolle. Durch eine gezielte Kommunikationsstrategie können Unternehmen ihre Position am Markt stärken, Kunden­bindung fördern und neue Zielgruppen erschließen. Ebenso ist ein professionelles Marketing unerlässlich, um sich von der Konkurrenz abzuheben und potenzielle Kunden von den eigenen Produkten oder Dienstleistungen zu überzeugen.

Wenn Sie denken, dass Sie in diesem Bereich Unterstützung benötigen, nehmen Sie gerne Kontakt mit uns auf. Wir finden mit Sicherheit Wege, um Ihr Unternehmen voranzubringen können. Denn: Gerade jetzt ist es wichtig, Chancen zu erkennen und aktiv zu handeln, um als Gewinner aus der Krise hervorzugehen.

 

 

 

GOOSsip – latest news, handverlesen zweimal wöchentlich

Ihnen hat unser Blog-Beitrag gefallen? Dann inspirieren wir Sie gerne zweimal wöchentlich mit unserem Newsletter und den fünf besten Links aus den Bereichen Einrichtungsbranche, Kommunikation & Medien sowie Wirtschaft & Trends. Hier können Sie den kostenlosen Service abonnieren:

Zurück